Nationaler Geopark Ralsko
Der Nationale Geopark Ralsko befindet sich auf dem Territorium des ehemaligen militärischen Übungsgebiets Ralsko und umfasst 294 km2. Landschaftlich ist der Geoparku Ralsko ein buntes Mosaik aus Sandsteinfelstürmen, Tafelbergen, steilen Schluchten, stillen Teichen und Mooren, unendlichen Kiefernwäldern und ungewöhnlich schroffen Gipfeln vulkanischen Ursprungs mit alten Buchenhainen.
Die heutige Landschaftsform des Geoparks wurde weitgehend durch den Betrieb des militärischen Übungsgeländes 1950- 1991 geprägt. Während dieses Zeitraums verschwanden über zwanzig Ortschaften und Ansiedlungen einschließlich ihrer Kirchen und Friedhöfe und andererseits entstanden militärische Zweckbauten. Das Gebiet war von der Außenwelt isoliert, weshalb sich die Natur im Handumdrehen die vom Militär nicht genutzten Teile zurückeroberte. Nachdem die Soldaten abgezogen waren, begann die Säuberung der Landschaft von Munition, chemischen Stoffen und unbrauchbaren Gebäuden. Die frühere Siedlungsstruktur jedoch konnte nicht mehr erneuert werden. Und so ist der Geopark Ralsko heute eine einzigartige grüne Insel mit wertvollen Schätzen der Natur. Ein Teil der Fläche des Geoparks Ralsko gehört zum Landschaftsschutzgebiet Kokořínsko – Máchův kraj.
Sandsteinrelief und Polzenit
Das Gebiet des Geoparks Ralsko zeichnet sich dadurch aus, dass die Sandsteine an vielen Stellen von Adern und Ansammlungen vulkanischen Gesteins durchzogen werden. Vor 90 Millionen Jahren in dem Kreidezeit genannten Abschnitt des Mesozoikums befand sich hier ein flaches Meer. An dessen Grund setzten sich Quarzsand und Gesteinsgeröll ab, woraus mit der Zeit unter dem Druck der darüber liegenden Schichten ein festes Gebilde, der Sandstein, entstand. Die vulkanische Aktivität während des Mesozoikums und besonders des Tertiär gab der Landschaft ein neues Gewand und ihre Vielfältigkeit. Vor etwa 75 Millionen Jahren quoll unter dramatischen Umständen eines der ältesten Gesteine der böhmischen Kreidetafel noch als heißes Magma hervor – Polzenit (der Name stammt von der deutschen Bezeichnung des Flusses Ploučnice). Angesichts dessen, dass das Magma sehr schnell an die Oberflache gelangte, blieb es ohne Beimengungen aus der Erdkruste. Von ihm erfahren wir viel über den Erdmantel. Der Polzenit erstarrte und lag unter einer Schicht des hiesigen Sandsteins verborgen. Infolge der allmählichen Verwitterung und Abtragung des weichen Sandsteins gelangten die Polzenitgänge dann an die Oberfläche.
Abbau von Eisenerzen
An vielen Stellen des Geoparks baute man zu Ton gewordene Vulkanadern als Eisenerz ab.
Die Förderung erfolgte vor allem im 17. und 18. Jahrhundert und bis heute kann man in der Landschaft Überreste von Tagebaugruben, aber auch von unterirdischen Stollen (wie auf dem Děvín) finden. Aus dem Erz, das die deutschen Bergleute als „Toneisenstein“ bezeichneten, wurde danach durch das Schmelzen in Hochöfen (den sog. Hütten) Eisen gewonnen.
GEOPFADE IM GEOPARK
Geopfad Über die Bukové hory (Buchberge)
Der Lehrpfad befasst sich mit den Gesteinsarten im Geopark. Er führt Sie von den Sandsteinfelsen und ihren Fossilien hin zu Bergen vulkanischen Ursprungs mit sehr schönen Aussichten. Sie besuchen auch die verschwundene Gemeinde Strážov mit einem an der Geschichte des Ortes orientierten interaktiven Element. Die Wanderung beginnt unterhalb des Berges Víšek.
Geopfad Auf den Spuren der Eisenerzförderung
Der Lehrpfad ist den Überbleibseln des ehemaligen Eisenerzbergbaus in der Umgebung von Hamr na Jezeře gewidmet. Er beginnt an der Wegkreuzung unter dem Děvín im Pavillon des Geoparks mit der Reliefkarte der Umgebung. An ausgewählten Orten des Pfades befinden sich QR-Codes.










